Der Banjar ist die kleinste formelle soziale Einheit der balinesischen Gesellschaft. Sie steht über der Polizei und wacht über die kulturellen Werte der Gesellschaft. Der Banjar wird von vielen auch als eine Art Mafia gesehen, da sie für alle möglichen Ereignisse von Bewohnern Geld sammeln. Häufig werden diese als “Spenden” deklariert, jedoch hat man keine Wahl, ob oder wie viel man bezahlen möchte, da man die Beträge und Häufigkeit vorgeschrieben bekommt. Es hat sich eventuell bereits herumgesprochen, dass bei einigen Studentenparties in der eigenen Villa Geld an den Banjar bezahlt werden musste, um die Genehmigung zu erhalten. Generell gilt: Solange es sich mit der Anzahl im Rahmen hält (weniger als 20 Personen) und nicht all zu laute Musik gespielt wird sollte es kein Problem sein. Sofern man jedoch eine Pool-Party macht und 50+ Kommilitonen einlädt wird es kritisch. Dann sollte man vorher den zuständigen Banjar kontaktieren und um Genehmigung bitten. Dieser stellt dann in der Regel auch Securities, die aufpassen, dass niemandem etwas passiert.
Man erkennt den Banjar an den schwarz-weißen Sarongs.
Der Banjar unterhält ein Gebäude, einen Versammlungsort, in dem die Gemeinschaftstreffen und sonstige Aktivitäten (Sport, Tanz, Gamelan etc.) stattfinden. Jedes Banjar wird von einem durch die Vollversammlung der Familienoberhäupter gewählten Klian geleitet. Das Banjar ist auf Bali eine sehr alte Einrichtung, die wahrscheinlich auf prähinduistische Zeiten zurückgeht. Die Dörfer in Bali bestehen meist aus mehreren Banjars, weil bei Überschreiten einer Höchstgröße von ca. 500 Bewohnern ein neues ausgegründet wird.